Das Pferd stellt nicht nur für uns Pferdesportler und -züchter selbst, sondern auch für Gesellschaft, Politik und Wirtschaft einen immensen Wertfaktor dar. Unabhängig ob mit leistungs- oder freizeitsportlicher Ausrichtung, Reiten, Fahren und
Voltigieren ist ein beliebter Sport, den viele Menschen ein Leben lang ausüben und nicht nur Zeit, sondern auch Geld investieren. Der Umgang mit Pferden fördert die charakterliche und soziale Entwicklung und die ehrenamtliche getragene Vereinsstruktur bildet nicht nur die Basis für den organisierten Pferde- als auch Turniersport sowie die Pferdezucht, sondern lehrt auch Gemeinschaft und Zusammenhalt.

Der Landesverband Pferdesport Sachsen e.V. und der Pferdezuchtverband Sachen-Thüringen e.V. aber auch die Sächsische Gestütsverwaltung sowie die Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland (VFD) – Landesverband Sachsen sind als Interessensvertreter stets um Aufklärung der Gesellschaft und Politik im Hinblick auf die Nutzung und Positionierung des Pferdes in Sport, Zucht und Freizeit bemüht. Das ist nicht immer einfach, denn der gesellschaftliche Wandel macht auch vor dem Pferdesport, der -zucht und damit auch der Pferdehaltung in Sachsen nicht halt. Im Rahmen unserer täglichen Arbeit ist es ein essentielle Aufgabe der Institutionen rund um das Pferd, der Öffentlichkeit und den Entscheidungsträgern aus der Politik immer wieder vor Augen zu führen, welchen besonderen Mehrwert das Pferd unserer Gesellschaft aber auch der Wirtschaft, dem Tourismus und der Entwicklung im ländlichen Raum bietet.
Genau vor diesem Hintergrund hat das Sächsische Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL) Ende letzten Jahres mit der Beauftragung des „Projektes zur Erarbeitung und Umsetzung einer Strategie zur Entwicklung der Pferdewirtschaft im Freistaat Sachsen“ ein klares Bekenntnis zum Pferd und zur Pferdewirtschaft in Sachsen gegeben. Zielsetzung ist die zukunftsfähige Ausrichtung der Akteure, die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit aber auch die bessere Vernetzung und Erarbeitung gemeinsamer Themen.

Generell sind die Themen, die im Fokus von uns Verbänden und Institutionen von Pferdesport und Pferdezucht stehen, sehr vielschichtig und komplex. Die Interessensvertretung der Mitglieder, die Förderung der Jugend sowie das Schaffen von ehrenamtlich getragenen, demokratischen Strukturen zur Teilhabe und Integration sind Kernaufgaben unserer täglichen Verbandsarbeit. Leider stellen gerade die Bindung und Gewinnung von Ehrenamtlern eine zunehmende Herausforderung dar.

Die Tatsache, dass der Sport nach wie vor der größte Träger bürgerschaftlichen Engagement ist und damit einen wesentlichen Teil an unentgeltlicher Wertschöpfung für die Gesellschaft erbringt, findetin unseren Gesprächen mit Vertretern aus Sport, Politik und Wirtschaft immer mehr Gehör.
Früher noch selbstverständlich, tragen wir auch das Thema Pferd in Verbindung mit Umwelt, Natur und Kultur wieder näher an die Gesellschaft und politischen Entscheidungsträger heran. Die Sächsische Gestütsverwaltung, mit dem Landgestüt in Moritzburg und dem Hauptgestüt in Graditz, hat dabei einen herausragenden Stellenwert. Dies macht auch die sächsische Regierung mit ihren parteiübergreifenden Bekenntnissen zur Pferdezucht und in Bezug auf den Erhalt und Ausbau des Staatsgestütes mit seinen Standorten deutlich.

Auch wenn das Bekenntnis zum „Kulturgut Pferd“ sowie zur Pferdezucht und dem Pferdesport in Sachsen eine klare Zustimmung aller Parteien findet, so wird doch das Thema Reiten und Fahren in der Natur, insbesondere im Wald, leider nach wie vor kontrovers diskutiert. Auch hier haben wir, nicht nur in den letzten Monaten, zahlreiche Gespräche mit der Politik geführt und Argumente ausgetauscht. Dennoch konnte bisher keine Änderung der sehr restriktiven Reitwegeverordnung erwirkt werden.

Es wird deutlich, dass das Thema Pferd eine starke und vor allem kontinuierliche Interessensvertretung und Lobbyarbeit durch uns Verbände braucht. Die Kontakte zu Politik und Wirtschaft müssen auf- und ausgebaut aber auch gepflegt werden.
Die Vertreter aus Pferdesport und Pferdezucht, egal ob auf kommunaler oder Landesebene, müssen sich einbringen, ihre Themen setzen und argumentieren. Nur so können wir dafür Sorge tragen, dass das Pferd auch langfristig Teil unserer Gesellschaft bleibt.

Das sieht auch der Bundesverband für Pferde-sport und -zucht, die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN), so und unterhält seit Ende 2017 ein eigenes Hauptstadtbüro in Berlin. Ziel und Aufgabe des Büroleiters Bernhard Feßler ist es, die Interessen von Bundesverband und Mitgliedsverbänden auf bundespolitischer Ebene zu vertreten, die politischen Entwicklungen und Gesetzgebungsverfahren zu beobachten, aber auch die FN und deren Mitgliedsverbände zu beraten und bei (landes)politischen Fragestellungen und Aktionen zu unterstützen.

Die vollständige Pressemittelung – erschienen in der Augustausgabe 2019 des Fachmagazins PFERDE in Sachsen und Thüringen – finden sie in der Mediathek unter www.pferd-sachsen.de .


Foto: Broschüre „Die Sachsen und ihre Pferde“